partner

Das war „Lichtstadt Feldkirch“ 2023

Im Rahmen der dritten Ausgabe des Lichtkunstfestivals „Lichtstadt Feldkirch“ realisierten international renommierte Künstler:innen und Kollektive vom 4. bis 7. Oktober 2023 beeindruckende Projekte in der Feldkircher Altstadt. Der vielschichtige Rundgang aus Mappings, Installationen, Projektionen und interaktiven Arbeiten setzte sich aus Werken von Tony Oursler, OchoReSotto, Ruth Schnell und Martin Kusch (kondition pluriel),  Thilo Frank und François Morellet zusammen.

Wir bedanken uns sehr bei unseren Subventionsgeber:innen, Sponsor:innen und Partner:innen, die das Festival für Kunst mit Licht in Vorarlberg ermöglichen!

Save the Date: Die vierte Festivalausgabe findet im Oktober 2025 statt.

Bild: OchoReSotto, LSF 2023

Im Rahmen der dritten Ausgabe des Lichtkunstfestivals „Lichtstadt Feldkirch“ realisierten international renommierte Künstler:innen und Kollektive vom 4. bis 7. Oktober 2023 beeindruckende Projekte in der Feldkircher Altstadt. Der vielschichtige Rundgang aus Mappings, Installationen, Projektionen und interaktiven Arbeiten setzte sich aus Werken von Tony Oursler, OchoReSotto, Ruth Schnell und Martin Kusch (kondition pluriel),  Thilo Frank und François Morellet zusammen.

Wir bedanken uns sehr bei unseren Subventionsgeber:innen, Sponsor:innen und Partner:innen, die das Festival für Kunst mit Licht in Vorarlberg ermöglichen!

Save the Date: Die vierte Festivalausgabe findet im Oktober 2025 statt.

Lichtstadt Feldkirch Programm

Lamentable

François Morellet

<p>Das Werk „Lamentable“ des Künstlers <a href=“https://www.lichtstadt.at/kuenstler/francois-morellet/“>François Morellet </a>stellt eine Dekonstruktion eines Kreises dar. Das hängende Objekt besteht aus roten Neonröhren, die je 2,50 Meter lang sind und als einzelne Linien im Raum auftauchen. Die insgesamt acht Elemente ergeben zusammengefügt einen Kreis, welcher einen Durchmesser von 6,50 Meter hätte. Morellet spielt in seinem künstlerischen Schaffen mit geometrischen Formen. Bei „Lamentable“ entsteht ein Raster, das dem Betrachter und der Betrachterin die Möglichkeit bietet, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Das dreidimensionale Objekt scheint je nach Betrachterstandpunkt sich immer wieder neu zu formen. Nicht nur Formen, sondern insbesondere auch Farben und deren Wirkung spielen in der Konkreten Kunst eine wichtige Rolle. Das raumgreifende Objekt wird im Feldkircher Dom St. Nikolaus präsentiert.</p>

Ferococco Nr. 12

François Morellet

François Morellet spielt in seiner Serie „Ferococco“ mit den einzelnen Elementen eines Kreises und setzt diese immer wieder neu zusammen. Der Kreis wird als geometrische Figur gesehen, der zudem viele Bedeutungsebenen enthält: Symbol für die Unendlichkeit, wirkt ruhig, harmonisch und in sich geschlossen.

In Kooperation mit der Zumtobel Group, dem Palais Liechtenstein und der Lichtstadt Feldkirch, ist das Werk „Ferococco Nr. 12“ Teil der Ausstellung „Ästhetik der Existenz… das Leben, ein Kunstwerk“ im Palais Liechtenstein. Das Neonobjekt besteht aus einem Formraster aus sechs Elementen, die zusammengesetzt einen Kreis ergeben. Letztlich handelt es sich um Bruchstücke, die ein großes Ganzes ergeben – es entsteht eine neue Komposition aus einer bekannten Form. Die Kabel, die seine Neon-Arbeiten elektrifizieren, versteckt er nicht – im Gegenteil: er integriert sie als formbildende Elemente.

 

Vertical Skip

Thilo Frank

Was aus einer einzelnen Linie entstehen kann, zeigt sich in der Johanniterkirche. Wie Besucher und Besucherinnen selbst Teil eines Kunstwerks werden, ebenfalls. Der Künstler Thilo Frank verbindet mit seiner Arbeit „Vertical Skip“ drei essenzielle Dinge: Objekt, Raum und Mensch. 

Vertical Skip“ ist eine zehn Meter hohe dynamische Skulptur, die im Innenraum der Johanniterkirche präsentiert wird. Die Elemente sind simpel, das Ergebnis umso beeindruckender. Ein Lichtseil, ein Elektromotor, Sensoren, ein Transformator und ein Geschwindigkeitsregler fügen sich zu „Vertical Skip“ zusammen. Dabei lässt der in München lebende Künstler ein leuchtendes LED-Seil von der Decke hängen. Treten Neugierige in den Raum, beginnt das Seil zu rotieren. Je mehr Menschen sich zusammenfinden, desto stärker die Drehungen. So vollenden erst die beobachtenden Personen die Installation Thilo Franks. Wie so oft in seinem künstlerischem Schaffen, steht auch hier der interaktive physikalische Dialog zwischen Werk und Betrachterinnen und Betrachter im Zentrum.

Aus dieser Interaktion entwickeln sich organische Strukturen und sich stetig erneuernde Formen im Raum. Das Zusammenspiel aus Licht und Bewegung führt zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung.

Thilo Frank

Thilo Frank (*1978) lebt und arbeitet in der Nähe von München und Berlin. Mit seinen Werken lädt der Künstler Betrachter und Betrachterinnen zu einem interaktiven Dialog ein. In seinen Installationen, Skulpturen und Fotoserien setzt er physikalische Phänomene des Alltags in einen neuen Kontext und spielt mit unserer Wahrnehmung hinsichtlich Licht, Raum und Bewegung.

Lichterpfad 2023

Lichterpfad 2023

Zur dritten Ausgabe des Lichtkunstfestivals „Lichtstadt Feldkirch“ wird vom 4. bis zum 7. Oktober 2023 ein „Lichterpfad“ in der Feldkircher Altstadt gezeigt. 

In Kooperation mit Schulen und Bildungseinrichtungen aus Feldkirch, entstanden in der zweiten Hälfte des Schuljahres 2022/23 Leuchtobjekte aus upgecycelten Materialien, die im Rahmen der „Lichtstadt“ 2023 präsentiert werden.

Selbstständig machten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken zur Umsetzung: Welche Materialien sind wetterfest, welches Leuchtmittel bietet sich an, wie kann die Hängevorrichtung aussehen? Neben praktischen Arbeiten wurden im Unterricht zusätzlich Themen rund um Lichtkunst, Upcycling, Natur und Umwelt vermittelt. 

Teilnehmende waren Schüler und Schülerinnen der 5b und 7b des Gymnasiums Schillerstraße Feldkirch, sowie des Gymnasiums Rebberggasse Feldkirch. 

Flood

Ruth Schnell & Martin Kusch (kondition pluriel)

Die Fassade des Montforthauses wird Teil des dynamischen Projektionsmappings „Flood“, dessen visuelle Basis das Textkonvolut der 1948 verabschiedeten „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ ist. 30 Artikel umfasst diese Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen, weitere Abkommen und Protokolle sind seit 1948 dazugekommen und fügen sich zur „International Bill of Rights“.

In „Flood“ verschränken sich Schrift, Bild und Sound auf eindrückliche Weise. Die Auseinandersetzung mit den Artikeln zu Freiheit, Gleichheit, Meinungsfreiheit, soziale Sicherheit, Bildungsrecht und Asylrecht sowie die Beschäftigung mit dem Klimawandel und damit einhergehenden Themen und Konsequenzen, wie beispielsweise Migration, steht im Vordergrund. Die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung sind mehr denn je und alltäglich spürbar. Sie drängen weltweit Menschen, insbesondere aus dem Globalen Süden, in zunehmend prekäre Lebensverhältnisse. Die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart sind komplex. Sie weisen soziale und somit menschenrechtliche Komponenten auf – so ist zum Beispiel das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser 2010 von der UN-Vollversammlung als Menschenrecht anerkannt worden.

Aus den Buchstaben und Wörtern, die sowohl die gültige Fassung der Menschenrechte als auch ihre in Hinblick auf den Klimawandel virulentesten Erweiterungen thematisieren, schälen sich in „Flood“ bewegte Bilder von Landschaften und Wasser, aber auch von den Konsequenzen des Raubbaus an der Erde und ihrem Klima. Markante Begriffe die den gegenwärtigen Zustand der Welt fassbar machen, werden ihrerseits wieder aus diesem visuellen Fundus sowie aus Licht und Schatten modelliert. Räumlich erweiternd wirkt der Ton zu „Flood“. Der Sound ist eine eigens produzierte Collage aus Texten zur Thematik kombiniert mit atmosphärischen Klängen aus Natur und Technik.

Produziert wird das Mapping mithilfe eines selbstgeschriebenen Programms für generative Grafik, in dem 3D- und Text-Animationen, Naturaufnahmen und Aufnahmen zu den Themen Migration, Landschaft, Wasser etc. zu einem visuellen Erlebnis zusammengefügt werden.

 

Ruth Schnell und Martin Kusch

Die in Feldkirch geborene Medienkünstlerin Ruth Schnell (*1956) lebt und arbeitet in Wien. Seit 1987 lehrt sie an der Universität für angewandte Kunst Wien und leitet seit 12 Jahren die Klasse für Digitale Kunst. Zu ihrem Kunstschaffen zählen Mediale Environments, interaktive Mixed Media Arbeiten, Robotik, Kunst im öffentlichen Raum, Videoskulpturen, Lichtobjekte, Fotografie und Video.

Martin Kusch (*1964) leitet die digitale Performance-Gruppe kondition pluriel, Montreal, und das Fulldome VR/AR Lab an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo er als außerordentlicher Professor tätig ist. Seine Praxis konzentriert sich auf mediale, virtuelle, interaktive und performative Installationen und immersive Environments.

 

 

Konzept, Idee, Realisation: Ruth Schnell und Martin Kusch
Programmierung: Johannes Hucek
3D Modelling / Animation: Malte Niedringhaus
Bildrecherche: Thomas Hochwallner
Soundproduktion: Jakob Schauer und Marie-Claude Poulin

Specular

Tony Oursler

Tony Oursler, Pionier der amerikanischen Medienkunst, ist in diesen Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung einer der versiertesten und bekanntesten Künstler seiner Generation. Mit den Arbeiten „Eclipse“ und „Specular“ präsentiert er zwei Arbeiten, die sich mit den Besonderheiten unseres Medienzeitalters auseinander setzen.

„Specular“ verengt diese Thematik auf ein Bild: das menschliche Auge in Nahaufnahme, während es auf einen Bildschirm schaut. Es spiegeln sich auf der glänzenden Oberfläche der Augen die Informationen, welche konsumiert werden. Auf drei Kugeln unterschiedlicher Dimension werden diese Videosequenzen der seit 1996 fortlaufenden Werkserie „Obscura“ gezeigt, die 2021 für eine Ausstellung im Kunstraum Dornbirn entstanden.

Darin erforscht Oursler die kreative und zerstörerische Energie von Verschwörungstheorien wie beispielsweise die Leugnung der Mondlandung, die Illuminati, 5G/COVID-19 Kausalität, Chemtrails und die Pseudowissenschaft der Iridologie (Irisdiagnostik) und Psychedelika. Diese Elemente werden durch buchstäbliche Reflexion in den Makroaufnahmen und verschiedene Spezialeffekte in die Augen der Betrachtenden eingearbeitet. Oursler zeigt eine paradoxe Position der Rezipient*innen, die mehr an Modellen der Welt als an der Welt selbst interessiert zu sein scheinen.

Eclipse

Tony Oursler

Tony Oursler, Pionier der amerikanischen Medienkunst, ist in den Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung einer der versiertesten und bekanntesten Künstler seiner Generation. Mit den Arbeiten „Eclipse“ und „Specular“ präsentiert er zwei Arbeiten, die sich mit den Besonderheiten unseres Medienzeitalters auseinander setzen.

„Eclipse“ besteht aus einzelnen Videoprojektionen, die bei Dunkelheit übergroß auf Bäume projiziert zu einer beeindruckenden Installation geraten. Die verschiedenen Charaktere in den Filmen scheinen im Inneren bewegt, verängstigt, überfordert, versteinert, an der Gesellschaft und sich zweifelnd. Allein oder in Kombination mit andern schwingen sie Reden, sprechen paranoid in Walkie Talkies, werden stroboskopisch in ihren Bewegungen beschleunigt, hauen mit einer Axt um sich, fallen in einen singenden Gleichklang – getrennt und vereint.

Das Zusammenspiel all dieser Charaktere wird während des Festivals durch Mitarbeitende an den Projektoren choreographiert. Die Geräte lassen sich schwenken und suchen sich so immer neue Plätze in den Baumkronen, die zur Projektionsfläche für dieses absurde Theater werden.

Der Baum dient nicht nur als „Leinwand“, sondern Oursler bezieht ihn grundlegend in die Konzeption des Werks ein. Mystische Superkräfte verleiht den Bäumen die zunehmend erforschte kommunikative Fähigkeit von Pflanzen mit ihrer Umwelt. Der Organismus des Baums ist Lebensraum, Kühlung, Kohlenstoffbinder und Luftfilter. Gleichzeitig ist er identifikationsbildend für die Geschichte der Menschheit, Sinnbild des Lebens mit jährlich ablaufendem Zyklus, eine Verbindung von Erde und Himmel, etwas göttlich überhöhtes und tief verwurzeltes. Durch sein Blattwerk scheint die Sonne bei einer Eklipse, einer Sonnenfinsternis, als Sichel auf den Boden: Die Sonne projiziert sich selbst unzählig in ihrer totalen oder partiellen Verdunklung durch die Filterung der Baumkrone. Etwas, das man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann, macht der Baum sichtbar.

A.D.D.I.T.I.V.E

OchoReSotto

Das Grazer Trio OchoReSotto ist beim diesjährigen Festival gleich zwei Mal vertreten. Die Installation „A.D.D.I.T.I.V.E.“ in der Feldkircher Marktgasse ergänzt eindrücklich ihr neues Projektionsmapping „Arkestra of Light. Vague“ in der Feldkircher Altstadt.

Das besondere Zusammenspiel der abstrakten bildlichen Inhalte OchoReSottos mit dem räumlich füllenden, wandernden Klang Josef Gründerls schafft einen Ort der ganzheitlich körperlichen Erfahrung. Einem Kaleidoskop gleich entwerfen die Künstler*innen geometrische Muster, die auf Plexiglasplatten projiziert werden. Die Platten lassen Licht durch und reflektieren gleichzeitig, sie werfen die bunten Muster an die Fassaden und erweitern so den Raum. Wie wir diesen sich ständig verändernden Raum wahrnehmen, hängt immer von unserem Standpunkt ab, sowohl physisch als auch psychisch.

Im Brückenschlag zu „Arkestra of Light. Vague“ lässt sich auch in „A.D.D.I.T.I.V.E.“ die vage oder addierende Sehgewohnheit mit der Frage versehen: Wie nehmen wir unsere Welt wahr und was ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität?

 

Arkestra of Light – vague

OchoReSotto

Die in Graz ansässige Künstlergruppe OchoReSotto ist international bekannt für beeindruckend choreographierte multimediale Installationen. Durch intensive Beschäftigung mit dem Ort, den bestehenden Strukturen und Architekturen entsteht ein feines Gespür für unentdeckte oder unsichtbare Potentiale, die mithilfe gekonnter Projektionstechnik – von analog bis digital, von Film bis Mapping – in eine Sprache des Lichts übersetzt werden. Von abstrakten Bildfindungen zu figuralen Erzählmomenten, jede ihrer Installation ist einmalig, wie die Orte, an denen sie entstehen. Anlässlich Lichtstadt Feldkirch 2021 entwickelt OchoReSotto eine neue raumgreifende Arbeit für die Neustadt, Alte Dogana und Schattenburg. 

Lamentable

François Morellet

Das Werk „Lamentable“ des Künstlers François Morellet stellt eine Dekonstruktion eines Kreises dar. Das hängende Objekt besteht aus roten Neonröhren, die je 2,50 Meter lang sind und als einzelne Linien im Raum auftauchen. Die insgesamt acht Elemente ergeben zusammengefügt einen Kreis, welcher einen Durchmesser von 6,50 Meter hätte. François Morellet spielt in seinem künstlerischen Schaffen mit geometrischen Formen. Bei „Lamentable“ entsteht ein Raster, das dem Betrachter und der Betrachterin die Möglichkeit bietet, verschiedene Perspektiven einzunehmen. Das dreidimensionale Objekt scheint sich je nach Betrachterstandpunkt immer wieder neu zu formen. Neben Formen spielen insbesondere Farben und deren Wirkung in eine wichtige Rolle bei dieser Art der Konkreten Kunst. Das raumgreifende Objekt wird im Feldkircher Dom St. Nikolaus präsentiert.

In Kooperation mit der Zumtobel Group, dem Palais Liechtenstein und „Lichtstadt Feldkirch“ ist zudem eines seiner weiteren Werke, „Ferococco Nr. 12“, als Teil der Ausstellung „Ästhetik der Existenz… das Leben, ein Kunstwerk“ im Palais Liechtenstein zu sehen. 

Ferococco Nr. 12

François Morellet

François Morellet spielt in seiner Serie „Ferococco“ mit den einzelnen Elementen eines Kreises und setzt diese immer wieder neu zusammen. Der Kreis wird als geometrische Figur gesehen, der zudem viele Bedeutungsebenen enthält: Symbol für die Unendlichkeit, wirkt ruhig, harmonisch und in sich geschlossen.

In Kooperation mit der Zumtobel Group, dem Palais Liechtenstein und der Lichtstadt Feldkirch, ist das Werk „Ferococco Nr. 12“ Teil der Ausstellung „Ästhetik der Existenz… das Leben, ein Kunstwerk“ im Palais Liechtenstein. Das Neonobjekt besteht aus einem Formraster aus sechs Elementen, die zusammengesetzt einen Kreis ergeben. Letztlich handelt es sich um Bruchstücke, die ein großes Ganzes ergeben – es entsteht eine neue Komposition aus einer bekannten Form. Die Kabel, die seine Neon-Arbeiten elektrifizieren, versteckt er nicht – im Gegenteil: er integriert sie als formbildende Elemente.

Lamentable„, eines der weiteren Werke des französischen Künstlers, ist im Feldkircher Dom St. Nikolaus ausgestellt. 

A.D.D.I.T.I.V.E

OchoReSotto

Das Grazer Trio OchoReSotto ist beim diesjährigen Festival gleich zwei Mal vertreten. Die Installation „A.D.D.I.T.I.V.E.“ in der Feldkircher Marktgasse ergänzt eindrücklich ihr neues Projektionsmapping „Arkestra of Light. Vague“ in der Feldkircher Altstadt. 

Das besondere Zusammenspiel der abstrakten bildlichen Inhalte OchoReSottos mit dem räumlich füllenden, wandernden Klang Josef Gründerls schafft einen Ort der ganzheitlich körperlichen Erfahrung. Einem Kaleidoskop gleich entwerfen die Künstler*innen geometrische Muster, die auf Plexiglasplatten projiziert werden. Die Platten lassen Licht durch und reflektieren gleichzeitig, sie werfen die bunten Muster an die Fassaden und erweitern so den Raum. Wie wir diesen sich ständig verändernden Raum wahrnehmen, hängt immer von unserem Standpunkt ab, sowohl physisch als auch psychisch. 

Im Brückenschlag zu „Arkestra of Light. Vague“ lässt sich auch in „A.D.D.I.T.I.V.E.“ die vage oder addierende Sehgewohnheit mit der Frage versehen: Wie nehmen wir unsere Welt wahr und was ist der Unterschied zwischen Fiktion und Realität?

 

 

Arkestra of Light – vague

OchoReSotto

Das Grazer Trio OchoReSotto entwickelt mit „Arkestra of Light. vague“ ein neues Projektionsmapping für eines der wichtigsten historischen Ensembles der Feldkircher Altstadt, die Alte Dogana und die Schattenburg. Die Bildfindungen changieren narrativ zwischen Abstraktion und Figuration und zerlegen in surrealen Bildern die gerade hergestellte Wahrnehmung wieder in Versatzstücke. Es entsteht eine visuell intensive Collage aus analogen und digitalen Bildern, aus Found Footage und Szenen aus der Green Box, die der Fassadenstruktur der alten Dogana angepasst werden. Die Frage nach der Konstruktion und dem objektiven Bewertungsmaßstab von Wirklichkeit wird in Verzerrungs-, Transformations- und Bearbeitungstechniken immer wieder untergraben, aufgelöst und im nächsten Bild neu gestellt. 

Specular

Tony Oursler

Tony Oursler, Pionier der amerikanischen Medienkunst, ist in diesen Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung einer der versiertesten und bekanntesten Künstler seiner Generation. Mit den Arbeiten „Eclipse“ und „Specular“ präsentiert er zwei Arbeiten, die sich mit den Besonderheiten unseres Medienzeitalters auseinander setzen.

„Specular“ verengt diese Thematik auf ein Bild: das menschliche Auge in Nahaufnahme, während es auf einen Bildschirm schaut. Es spiegeln sich auf der glänzenden Oberfläche der Augen die Informationen, welche konsumiert werden. Auf drei Kugeln unterschiedlicher Dimension werden diese Videosequenzen der seit 1996 fortlaufenden Werkserie „Obscura“ gezeigt, die 2021 für eine Ausstellung im Kunstraum Dornbirn entstanden.

Darin erforscht Oursler die kreative und zerstörerische Energie von Verschwörungstheorien wie beispielsweise die Leugnung der Mondlandung, die Illuminati, 5G/COVID-19 Kausalität, Chemtrails und die Pseudowissenschaft der Iridologie (Irisdiagnostik) und Psychedelika. Diese Elemente werden durch buchstäbliche Reflexion in den Makroaufnahmen und verschiedene Spezialeffekte in die Augen der Betrachtenden eingearbeitet. Oursler zeigt eine paradoxe Position der Rezipient*innen, die mehr an Modellen der Welt als an der Welt selbst interessiert zu sein scheinen.

Tony Oursler (geb. 1957) gilt als Wegbereiter der amerikanischen Medienkunst und wird international als einer der versiertesten Künstler seiner Generation geschätzt. Seine Werke behandeln Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. 

 

Eclipse

Tony Oursler

Tony Oursler, amerikanischer Pionier der Medienkunst, ist in den Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung einer der versiertesten und bekanntesten Künstler seiner Generation. Mit den Arbeiten „Eclipse“ und Specular präsentiert er zwei Arbeiten, die sich mit den Besonderheiten unseres Medienzeitalters auseinander setzen.

„Eclipse“ besteht aus einzelnen Videoprojektionen, die bei Dunkelheit übergroß auf Bäume projiziert zu einer beeindruckenden Installation geraten. Die verschiedenen Charaktere in den Filmen scheinen im Inneren bewegt, verängstigt, überfordert, versteinert, an der Gesellschaft und sich zweifelnd. Allein oder in Kombination mit andern schwingen sie Reden, sprechen paranoid in Walkie Talkies, werden stroboskopisch in ihren Bewegungen beschleunigt, hauen mit einer Axt um sich, fallen in einen singenden Gleichklang – getrennt und vereint.

Der Baum dient nicht nur als „Leinwand“, sondern Oursler bezieht ihn grundlegend in die Konzeption des Werks ein. Mystische Superkräfte verleiht den Bäumen die zunehmend erforschte kommunikative Fähigkeit von Pflanzen mit ihrer Umwelt. Der Organismus des Baums ist Lebensraum, Kühlung, Kohlenstoffbinder und Luftfilter. Gleichzeitig ist er identifikationsbildend für die Geschichte der Menschheit, Sinnbild des Lebens mit jährlich ablaufendem Zyklus, eine Verbindung von Erde und Himmel, etwas göttlich überhöhtes und tief verwurzeltes. Durch sein Blattwerk scheint die Sonne bei einer Eklipse, einer Sonnenfinsternis, als Sichel auf den Boden: Die Sonne projiziert sich selbst unzählig in ihrer totalen oder partiellen Verdunklung durch die Filterung der Baumkrone. Etwas, das man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann, macht der Baum sichtbar.

Tony Oursler (geb. 1957) gilt als Wegbereiter der amerikanischen Medienkunst und wird international als einer der versiertesten Künstler seiner Generation geschätzt. Seine Werke behandeln Fragen nach Fiktion und Realität, kollektiver Sinnsuche und individueller Verwirrung im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. 

 

Flood

Ruth Schnell & Martin Kusch (kondition pluriel)

Die Fassade des Montforthauses wird Teil des dynamischen Projektionsmappings „Flood“, welches bereits 2022 im Rahmen von „Spotlight“ erstmals präsentiert wurde und nun in adaptierter Form bei „Lichtstadt Feldkirch“ 2023 zu sehen ist. Die visuelle Basis des Mappings ist das Textkonvolut der 1948 verabschiedeten „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“. 30 Artikel umfasst diese Menschenrechtscharta der Vereinten Nationen, weitere Abkommen und Protokolle sind seit 1948 dazugekommen und fügen sich zur „International Bill of Rights“.

In „Flood“ verschränken sich Schrift, Bild und Sound auf eindrückliche Weise. Die Auseinandersetzung mit den Artikeln zu Freiheit, Gleichheit, Meinungsfreiheit, soziale Sicherheit, Bildungsrecht und Asylrecht sowie die Beschäftigung mit dem Klimawandel und damit einhergehenden Themen und Konsequenzen, wie beispielsweise Migration, steht im Vordergrund. Die Auswirkungen von Klimawandel und Umweltzerstörung sind mehr denn je und alltäglich spürbar. Sie drängen weltweit Menschen, insbesondere aus dem Globalen Süden, in zunehmend prekäre Lebensverhältnisse. Die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart sind komplex. Sie weisen soziale und somit menschenrechtliche Komponenten auf – so ist zum Beispiel das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser 2010 von der UN-Vollversammlung als Menschenrecht anerkannt worden.

Aus den Buchstaben und Wörtern, die sowohl die gültige Fassung der Menschenrechte als auch ihre in Hinblick auf den Klimawandel virulentesten Erweiterungen thematisieren, schälen sich in „Flood“ bewegte Bilder von Landschaften und Wasser, aber auch von den Konsequenzen des Raubbaus an der Erde und ihrem Klima. Markante Begriffe die den gegenwärtigen Zustand der Welt fassbar machen, werden ihrerseits wieder aus diesem visuellen Fundus sowie aus Licht und Schatten modelliert. Räumlich erweiternd wirkt der Ton zu „Flood“. Der Sound ist eine eigens produzierte Collage aus Texten zur Thematik kombiniert mit atmosphärischen Klängen aus Natur und Technik.

Produziert wird das Mapping mithilfe eines selbstgeschriebenen Programms für generative Grafik, in dem 3D- und Text-Animationen, Naturaufnahmen und Aufnahmen zu den Themen Migration, Landschaft, Wasser etc. zu einem visuellen Erlebnis zusammengefügt werden.

 

Ruth Schnell und Martin Kusch (kondition pluriel) 

Die in Feldkirch geborene Medienkünstlerin Ruth Schnell (*1956) lebt und arbeitet in Wien. Seit 1987 lehrte sie an der Universität für angewandte Kunst Wien und leitete von 2010 bis 2023 die Klasse für Digitale Kunst. Zu ihrem Kunstschaffen zählen Mediale Environments, interaktive Mixed Media Arbeiten, Robotik, Kunst im öffentlichen Raum, Videoskulpturen, Lichtobjekte, Fotografie und Video.

Martin Kusch (*1964) leitet die digitale Performance-Gruppe kondition pluriel, Montreal, und das Fulldome VR/AR Lab an der Universität für angewandte Kunst in Wien, wo er als außerordentlicher Professor tätig ist. Seine Praxis konzentriert sich auf mediale, virtuelle, interaktive und performative Installationen und immersive Environments.

Konzept, Idee, Realisation: Ruth Schnell und Martin Kusch
Programmierung: Johannes Hucek
Textrecherche: Patricia Köstring
3D Modelling / Animation: Malte Niedringhaus
Bildrecherche: Thomas Hochwallner
Textrecherche: Patricia Köstring
Sound: Alexandre St-Onge

Lichterpfad 2023

Lichtstadt Feldkirch

Zur dritten Ausgabe des Lichtkunstfestivals „Lichtstadt Feldkirch“ wird vom 4. bis zum 7. Oktober 2023 ein „Lichterpfad“ in der Feldkircher Altstadt gezeigt. 

In Kooperation mit Schulen und Bildungseinrichtungen aus Feldkirch, entstanden in der zweiten Hälfte des Schuljahres 2022/23 Leuchtobjekte aus upgecycelten Materialien, die im Rahmen der „Lichtstadt“ 2023 präsentiert werden.

Selbstständig machten sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken zur Umsetzung: Welche Materialien sind wetterfest, welches Leuchtmittel bietet sich an, wie kann die Hängevorrichtung aussehen? Neben praktischen Arbeiten wurden im Unterricht zusätzlich Themen rund um Lichtkunst, Upcycling, Natur und Umwelt vermittelt. 

Teilnehmende waren Schüler und Schülerinnen der 5b und 7b des Gymnasiums Schillerstraße Feldkirch, sowie des Gymnasiums Rebberggasse Feldkirch. 

 

Vertical Skip

Thilo Frank

Was aus einer einzelnen Linie entstehen kann, zeigt sich in der Johanniterkirche. Wie Besucher und Besucherinnen selbst Teil eines Kunstwerks werden, ebenfalls. Der Künstler Thilo Frank verbindet mit seiner Arbeit „Vertical Skip“ drei essenzielle Dinge: Objekt, Raum und Mensch. 

„Vertical Skip“ ist eine zehn Meter hohe dynamische Skulptur, die im Innenraum der Johanniterkirche präsentiert wird. Die Elemente sind simpel, das Ergebnis umso beeindruckender. Ein Lichtseil, ein Elektromotor, Sensoren, ein Transformator und ein Geschwindigkeitsregler fügen sich zu „Vertical Skip“ zusammen. Dabei lässt der in München lebende Künstler ein leuchtendes LED-Seil von der Decke hängen. Treten Neugierige in den Raum, beginnt das Seil zu rotieren. Je mehr Menschen sich zusammenfinden, desto stärker die Drehungen. So vollenden erst die beobachtenden Personen die Installation Thilo Franks. Wie so oft in seinem künstlerischem Schaffen, steht auch hier der interaktive physikalische Dialog zwischen Werk und Betrachterinnen und Betrachter im Zentrum.

Aus dieser Interaktion entwickeln sich organische Strukturen und sich stetig erneuernde Formen im Raum. Das Zusammenspiel aus Licht und Bewegung führt zu einer Auseinandersetzung mit der eigenen Wahrnehmung.

Thilo Frank (*1978) lebt und arbeitet in der Nähe von München und Berlin. Mit seinen Werken lädt der Künstler Betrachter und Betrachterinnen zu einem interaktiven Dialog ein. In seinen Installationen, Skulpturen und Fotoserien setzt er physikalische Phänomene des Alltags in einen neuen Kontext und spielt mit unserer Wahrnehmung hinsichtlich Licht, Raum und Bewegung.

NEWS

Wir sind Mitglied der International Light Festivals Organisation!

Die International Light Festivals Organisation (ILO) ist ein weltweites Netzwerk von Lichtfestivals, Lichtveranstaltungen und Lichtkunstexperten. Auf internationaler Ebene findet die Vernetzung und der Austausch von Wissen, Erfahrung und Informationen statt und eine Plattform für Kooperation, Forschung und Kommunikation wird geschaffen.

Ziel der Organisation ist es, Qualität, Stärke und künstlerische Inhalte der teilnehmenden Lichtfestivals zu steigern und weltweit Bewusstsein für Lichtfestivals und Lichtkunst zu schaffen. Lichtfestivals sind Veranstaltungen an der Schnittstelle von Kunst, Design, Technologie und Unterhaltung, was ihnen sowohl aus Festivalsicht als auch im kulturellen Kontext und als Instrument des Stadtmarketings eine ganz besondere Stellung einräumt.

Durch die Aufnahme kann der Verein Lichtstadt nicht nur die Bekanntheit der eigenen Programmsparten, des Lichtkunstfestivals „Lichtstadt Feldkirch“ und des kleineren Formats „Spotlight“, samt der Region Vorarlberg international steigern, sondern insbesondere vom Austausch mit anderen Lichtkunstexperten und -veranstaltungen profitieren.

DAS WAR „SPOTLIGHT“ 2022

DAS WAR „LICHTSTADT FELDKIRCH“ 2021

OchoReSotto
artificialOwl Cubed Dream
Peter Kogler
Peter Kogler
artificialOwl Sinus
artificialOwl Sinus
Brigitte Kowanz
David Reumüller
David Reumüller
OchoReSotto
artificialOwl Cubed Dream
Peter Kogler
Peter Kogler
artificialOwl Sinus
artificialOwl Sinus
Brigitte Kowanz
David Reumüller
David Reumüller

LICHTSTADT FELDKIRCH 2018

SPOTLIGHT 2020